Amalgamaustausch

Was ist Amalgam?

Das Wort Amalgam kommt aus der griechischen Sprache (malagma = das Erweichende) und ist eine Kalt-Legierung aus mehreren Metallen. In der Zahnmedizin kommt es als Legierung von Quecksilber in Form der Silberamalgame zur Verwendung, d.h. hauptsächlich aus Quecksilber, Silber, Zinn, und Zink. Die seit ca. 20 Jahren in der Zahnheilkunde üblichen Non-Gamma-2-Silberamalgame enthalten mehr Kupfer und weniger Zinn und Silber als frühere Mischungen. Non-Gamma-2-Silberamalgame werden hergestellt aus flüssigem Quecksilbers und einer Metallpulvermischung die sich zusammensetzt aus bis zu 3% Quecksilber, mind. 40% Silber, bis zu 32% Zinn, bis zu 30 % Kupfer und bis zu 2 % Zink. Durch die bakterizide Wirkung des Kupfers und den reduzierten Zinngehalt sind die aus Non-Gamma-2-Silberamalgam bestehenden Füllungen weniger kariesanfällig und länger haltbar, da sie auch weniger korrodieren.
Der Vorteil von Amalgam als Füllungsmaterial in der Zahnmedizin liegt in der relativ einfachen, auch unter schwierigen Bedingungen im Mund weitgehend fehlerfrei möglichen Verarbeitung und in seiner Haltbarkeit, die bei vergleichbar korrekter Verarbeitung auch heute noch mit keinem anderen plastischen Material erreicht werden kann. Auch ist Amalgamfüllung erheblich billiger in der Herstellung als eine Zahnfüllung mit anderen Werkststoffen, so z.B. Gold, Kunststoff oder Keramik.

Die Biokompatibilität von Füllungsamalgam ist u. a. wegen der Korrosionsanfälligkeit (Quecksilbersalze werden aus dem Amalgam herausgelöst) sehr umstritten. Eine klinisch relevante, systemische Quecksilbervergiftung durch Amalgamfüllungen konnte allerdings trotz jahrzehntelanger, breitester Verwendung dieses Füllstoffs nie zweifelsfrei nachgewiesen werden. Aufgrund Anwendungsbeschränkungen des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bafin) ist die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, bei Schwangeren sowie Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion zu vermeiden und direkte Kontakte von Amalgam mit anderen Metallen sollten nicht mehr hergestellt werden. Unbestritten ist die Quecksilberabgabe aus Amalgamfüllungen durch Kauvorgänge sowie die Galvanik bei Vorhandensein unterschiedlicher Metalle.

Amalgamsanierung

In unserer Praxis verwenden wir kein Amalgam, sondern greifen auf moderne Alternativen zurück.

Bei Amalgam handelt es sich um quecksilberhaltige Metall-Legierungen, die in Verdacht stehen, bei manchen Menschen gesundheitliche Beschwerden zu verursachen. Ein weiterer wesentlicher Nachteil liegt außerdem in dem ästhetisch unbefriedigenden Ergebnis der Behandlung. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, den Gebrauch von Amalgam einzuschränken.

Ein Ersatz des Amalgams durch andere, ebenso kostengünstige Materialien ist unter wissenschaftlich klinischen Aspekten bisher noch nicht vorhanden. Das Hauptproblem sind besonders bei den "weißen" Füllungen deren Ränder (Übergang zwischen Füllung und Zahn), welche bei den Ersatzmaterialien durch Schrumpfungsprozesse nicht auf Dauer dicht bleiben und so eine Randkaries bewirken können. Das Risiko der Füllungsrandkaries ist groß bzw. nicht einschätzbar. Hinzu kommt, dass viele Amalgamalternativen noch nicht über eine Langzeiterfahrung verfügen. Ein echter Amalgamersatz müsste folgende Kriterien aufweisen:

  • Zahnhartsubstanzerhalt und echte Wiederherstellung des Zahnes, besonders im Zahnzwischenraum (Kontaktpunkt), ungefährlich für den Zahnnerv,
  • eine lange Lebensdauer haben (siehe unter Füllungen auf Extraseite),
  • kariesverhindernde Wirkung haben (bakterienfeindlich sein),
  • ebenso kostengünstig und problemlos wie Amalgam in der Verarbeitung sein,
  • eine gute Haftung an den Wänden der Kavität aufweisen,
  • beim Aushärten in der Größe unverändert bleiben und dadurch einen guten Randschluss haben.

Von der Industrie werden z.Zt. mehr als 50 Stoffe als Ersatz für das "unbeliebte" Amalgam angepriesen. Hierzu zählen die große Gruppe der Komposites und Kompomere. Gute und bewährte Alternativen sind die sog. Inlays aus Metall oder Keramik, welche aber volkswirtschaftlich gesehen uninteressant erscheinen, da sie etwa 10 mal so teuer wie Reparaturen aus Amalgam sind.