Parodontologie
Parodontitis- im Volksmund auch häuig Parodontose genannt - bezeichnet die meist bakteriell verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates (Zahnfleisch und Kieferknochen). Das Ergebnis ist der Rückgang von Knochen und Zahnfleisch mit der Folge von Zahnlockerung bis hin zu Zahnverlust.
Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnbettes, welche durch Zahnbeläge und die darin lebenden Bakterien verursacht wird. Sie führt zum Abbau des Zahnfleisches, des Knochens, zur Lockerung und letztendlich zum Verlust der Zähne. Damit ist die Parodontose, zusammen mit der Karies, die mit Abstand häufigste Ursache für Zahnverlust.
Obwohl laut Studien ca. 50% der Bevölkerung an Parodontitis leiden, sind die meisten Betroffenen sich ihrer Erkrankung gar nicht bewusst. Genauso wenig ist vielen nicht bekannt, dass die Parodontitis aufgrund der Übertragung der auslösenden Keime, z.B. beim Küssen, auch von Partner zu Partner übertragbar ist.
Parodontitis ist dennoch keine schicksalhafte Erkrankung! Professionelle Zahn-Prophylaxe (PZR), sorgfältige Mundhygiene und zahngesunde Ernährung helfen, Parodontitis zu vermeiden.
Erste Anzeichen für eine beginnende Parodontitis sind Rötungen, Blutungen und leichte Schwellungen des Zahnfleisches. Die Behandlung in der Paradontologie richtet sich nach dem jeweiligen Entzündungsgrad des Gewebes.
Was passiert bei einer Parodontitisbehandlung?
Nach sorgfältiger Diagnostik (Zahnfleischtaschen-Messung, Knochenbefund im Röntgenbild), Prüfung der Zahnbeweglichkeit und eventuell mikrobiologischer Tests werden zu Beginn in mehreren Behandlungsitzungen in wöchentlichem Abstand alle Zähne gründlich gereinigt und die häusliche Mundpflege optimiert. Anschließend wird bei weiterem Behandlungsbedarf die instrumentelle Reinigung der Wurzeln erfolgen. Mit modernen Ultraschall-Geräten entfernen wir unter lokaler Betäubung schonend und schmerzfrei die Ablagerungen auf den Zähnen, auch in den tieferen Bereichen des Zahnhalteapparates.
Ziel der Parodontitis-Therapie (Zahnfleisch-Behandlung) ist es, die Bakterienzahl wieder auf ein Minimum zu reduzieren und die Infektion einzudämmen. Nachdem die Oberfläche der Zahnwurzel wieder sauber ist, kann sich das Zahnfleisch und der Knochen regenieren. Nur bei hartnäckigen Formen der Parodontose müssen operative Verfahren folgen, eventuell unterstützend mit Gabe von Antibiotika (nach vorheriger Keimtestung) oder mit Einsatz von knochenregenerationsfördenden Medikamenten.
Nimmt der Patient auch jetzt nicht die professionelle Betreuung des Zahnarztes in Anspruch, riskiert er nicht nur den Verlust vieler Zähne, sondern auch allgemeine gesundheitliche Risiken, da sich die aggressiven Keime über den Blutkreislauf auch auf andere Organe auswirken können.